Bewegungs-Coaching für Schauspieler und Sänger

Figuren-Zeichnung durch körperlichen Ausdruck

Bewegungen (oder auch tänzerische Elemente) sind ein starkes Ausdrucksmittel und helfen dabei, die Figur zu definieren, die Beziehung zu anderen Figuren zu verdeutlichen, die Handlung zu unterstützen und die Stimmung zu unterstreichen. Es ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, Szenen nonverbal anzureichern.

Außerdem können Bewegungs- und Tanz-Elemente als eigene dramaturgische Mittel eingesetzt werden, um die Handlung zu strukturieren oder zu kommentieren. Sie können auch als eigenständige Szenen oder Zwischenspiele fungieren.

Es geht nicht darum, die Schauspieler zu Tänzern zu machen oder Schrittfolgen einzuüben (wobei auch das möglich ist), sondern darum, die Bewegungen als offensichtliches oder subtiles Ausdrucksmittel zu nutzen. Und es geht darum, die Schauspieler oder Sänger zu sensibilisieren, ihre Körperlichkeit bewusst einzusetzen.

Konzept der Bewegungsarbeit am Theater

In meiner langjährigen Arbeit mit Tänzern, Schauspielern und Laien aus der freien oder Theaterszene habe ich nachfolgend beschriebenen Module entwickelt und immer weiterentwickelt, um Darstellern einen offenen Zugang zu ihrer Körperlichkeit und Wirkungsweise zu vermitteln.

Dabei können und werden Inhalte und Methoden variieren und sich verändern, denn die Begegnungen der verschiedenen Persönlichkeiten mit ihrer Erlebniswelt sind ebenso vielfältig wie die Konzepte und Ideen von Kreativprozessen.

Ein starres Bewegungslehrkonzept ist aus diesem Grund nicht mein Weg. Das Überarbeiten und Anpassen des Lehrkonzeptes an die jeweiligen Gegebenheiten im gemeinsamen Austausch sind mir Grundwerte. Der vertrauensvolle Umgang und gegenseitiger Respekt bilden die Basis meiner Arbeit.

Mein Lehrkonzept stützt sich auf 4 Säulen:

  • Körper und Körper-Wahrnehmung
    Aufrichtung, Atmung, Zentrierung, Entspannung, Reflexion
  • Einfühlen/ Verschiebung/ Repetition
    Schwerkraft, Zeit, Rhythmus und Authentizität, Bewegung und Aussage
  • Loslassen und Kreativität
    Improvisation, Vertrauen, Kontakt, Präsenz
  • Sprache und Bewegung
    Unbewusste und bewusste Kopplung von Sprache an Bewegung und umgekehrt, Konsens und Dissens von Sprache und Bewegung, »Übersetzen« von Worten in Bewegung und umgekehrt

Alle vier Säulen greifen ineinander. Trotzdem steht für mich die Arbeit an der Wahrnehmung des eigenen und fremden Körpers an erster Stelle.

Szene aus »Kabale und Liebe«, 2019, Neue Bühne Senftenberg